Wenn ein Hund verstirbt, wird das Zuhause stiller und das Herz schwerer. Der Verlust eines Hundes kann eine der schmerzhaftesten Erfahrungen sein. Aber warum tut es so weh, seinen Hund zu verlieren und was können wir tun, um die Trauer erträglicher zu machen?
Der Blick wandert zu dem leeren Futternapf unter dem Küchenfenster. Sofort füllen sich die Augen mit Tränen. Da ist er wieder: Der dicke Kloß im Hals und der unendliche Schmerz im Herzen. Die Leere unterhalb des Knies. Und obwohl der Anblick des leeren Futternapfes oder der Leine, die nur noch traurig auf der Kommode liegt, so quälend ist, schafft man es nicht, die Dinge einfach wegzuräumen. Das ist auch erst mal in Ordnung. Immerhin hatte das Tier seinen festen Platz im Leben - und darf ihn symbolisch auch erstmal behalten. Nach und nach kann man das Körbchen mal drehen und Leine und Näpfe an einen anderen Ort legen, um eine leichte Veränderung zu schaffen. Das darf alles im eigenen Tempo stattfinden. Nichts muss über Nacht verschwinden.
Den Verlust deines Hundes verstehen und die Trauer bewältigen
Trauer kennt keine Grenzen und macht keinen Unterschied zwischen Tier und Mensch. Der Verlust eines Hundes kann ebenso schmerzhaft sein wie der eines geliebten Menschen und uns völlig aus der Bahn werfen. Die Trauer um einen Hund ist genauso real und verdient genauso viel Beachtung wie die Trauer um einen Menschen. Als Außenstehende liegt es nicht an uns, die Trauer zu bewerten, kommentieren oder kategorisieren.
Warum tut es nur so weh, seinen Hund zu verlieren?
Schon lange sind Haustiere nicht mehr nur Nutztiere für den Menschen. Hunde sind Familienmitglieder geworden, die aktiv auf unser Gefühls- und Sozialleben Einfluss haben. Sie haben den Status eines Lebenspartners oder Schützlings. Der Verlust eines Hundes ist oft daher genauso schmerzhaft wie der eines geliebten Menschen.
Das liegt unter anderem an der emotionalen Bindung. Hunde sind enge Gefährten, Familienmitglieder und Seelentröster.
Während die Beziehung zu anderen Menschen oft schwierig und anstrengend sein kann, ist es die zu einem Hund nicht. Die Liebe eines Hundes ist nicht an Bedingungen geknüpft. Die Verbindung zu einem Hund besteht ohne Worte. Es ist die ganz große Liebe.
Ein Hund verurteilt uns nicht, kritisiert uns nicht und gibt keine ungefragten Ratschläge. Er ist oftmals therapeutischer Begleiter, hört zu, ist dankbar für Nähe, begleitet durch verschiedene Lebensphasen und bringt uns zum Lachen. Er tröstet uns.
Wenn der eigene Hund dann plötzlich verstirbt, fehlen diese Nähe, Liebe und Loyalität. Aus diesem Grund kann die Trauer um einen Hund auch besonders schmerzhaft sein. Man hat das Gefühl, diese Verbindung ist nun für immer verloren und kann auch nie wieder sein.
Es ist aber nicht nur der Verlust des Hundes als solches, der tiefe Spuren auf der Seele hinterlässt. Wenn ein Hund gestorben ist, ändert sich die tägliche Routine schlagartig. Alles ist plötzlich anders.
Der morgendliche Weckruf fehlt. Die täglichen gemeinsamen Spaziergänge fehlen. Die Schmuseeinheiten am Abend fehlen. Plötzlich ist da niemand, der umsorgt werden muss. Niemand, mit dem man reden kann. Stattdessen ist da nur noch Leere. Im Herzen und im Alltag. Es braucht Zeit, um mit diesen Veränderungen erst mal umgehen zu können.
Wie komme ich über den Tod meines Hundes hinweg?
Oft spielen Schuldgefühle eine große Rolle, wenn es um den Verlust eines Hundes geht. Sei es, weil wir den Hund einschläfern lassen mussten oder er durch einen Unfall gestorben ist. Diese Schuldgefühle sind ganz normal. Etwas ganz Ungerechtes ist passiert. Etwas sehr Wertvolles ist nun nicht mehr an deiner Seite. Du darfst dir aber verzeihen!
Das ist in der Theorie sehr einfach gesagt – braucht in der Praxis aber seine Zeit.
Ein Hundeleben ist immer größer als der Verlust
Die Trauer um einen Hund wird erträglicher, wenn man den Moment des Verlustes hinter sich lässt. Die traumatischen Bilder überschreibt. Das Leben, das du mit deinem Hund geführt hast, ist nicht nur der Moment des Verlustes, sondern eine Reihe von schönen Erinnerungen.
Du kannst zum Beispiel ein Album mit Fotos deines Hundes erstellen. Auf diese Weise erlebst du all die schönen Momenten wieder und wieder. Es ist dein ganz besonderes Erinnerungsstück.
Zusammen trauern in unserer Tiertrauer-Gruppe
Viele Tierhalter schämen sich, die Trauer um ihren Hund offen zu zeigen, denn noch immer herrscht keine große Akzeptanz in der Gesellschaft. Statt Empathie bekommen viele Trauernde nur blöde Sprüche zu hören. „Es war doch nur ein Hund!“ „Kauf dir doch einen neuen!“ Als wäre das Problem damit gelöst. Dabei war er oder sie mehr als Fell und Farbe: Eine echte Persönlichkeit.
In den meisten Fällen verstehen das nur Menschen, die bereits selbst um ihren verstorbenen Hund trauern mussten. Deshalb kann es helfen, sich mit Menschen zu umgeben und auszutauschen, die ähnlich fühlen. Zum Beispiel in einer Selbsthilfegruppe, in der du offen über den Verlust deines Hundes sprechen kannst.